Was würden Sie machen, wenn Sie, sagen wir mal 26 Millionen Fr. bekommen würden? Sie gewinnen sie im Lotto, kriegen sie geschenkt oder erben. Das ist ein Spiel, das ich immer mal wieder gerne mit meinen Kindern oder mit Freundinnen spiele. Spoiler: ich habe die Millionen noch nicht.

Viele stellen sich vor, wie toll es wäre, reich zu sein. Man könnte dann seine Schulden, so man hat, abbezahlen, sich eine schönere, grössere, luxuriösere Bleibe leisten, ja sogar eine Ferienwohnung, vielleicht ein grosses Auto, teure Reisen unternehmen, und, und, und. Ist es das, was Sie mit so viel Geld machen würden? Vielleicht. Unbestritten ist, dass Geldmangel meist Sorgen macht und dass das gesundheitsschädigend ist. Nun haben reiche Leute auch Geldsorgen, aber anderer Art.

Fragt sich, ob ich mit so viel Geld glücklicher wäre, denn wozu sollte ich sonst etwas haben wollen, wenn es mich nicht glücklicher macht, als ich schon bin? Diese Frage kann ich selbstverständlich nur für mich selbst beantworten. Da mir Statussymbole wie teure Autos und generell Luxusgüter nichts bedeuten, – vielleicht bin ich da etwas zu praktisch veranlagt-, und es mir kein Bedürfnis ist, mit irgendetwas zu prahlen und Neid zu erwecken, würden mich persönlich diese Sachen nicht glücklich machen. Das ist für Sie vielleicht anders und das werte ich in keiner Weise. Wir sind verschieden und das ist gut so.

Wie so viele von uns habe auch ich im Laufe meines Lebens mehr Sachen angesammelt, als ich benötige, obwohl ich keine Sammlerin bin. Somit würden mich mehr Sachen auch nicht glücklich machen. Mein Haus renovieren zu können, ja, das wäre eines meiner ersten Projekte und das würde mir grosse Freude machen. Mein altes Haus hätte es verdient. Aber dafür braucht es nur 1 % dieser Summe.

Sicher würde ich meinen Kindern etwas schenken, aber sicher nicht alles. Und einigen Freundinnen könnte ich das Leben etwas einfacher machen und würde das gerne tun.

Würde ich aufhören zu arbeiten? Nein, sicher nicht. Meine Arbeit macht mir weiterhin Freude und so lange das so ist und ich den Eindruck bekomme, dass ich sie gut mache, werde ich weiter berufstätig sein. Vielleicht würde ich etwas reduzieren, um meine anderen Projekte, die in meinem Kopf herumschwirren, verwirklichen zu können. Ich kann jedoch jeden Menschen verstehen, der sofort kündigen würde, da er seine Arbeit nicht liebt und von ihr nicht erfüllt ist. Vielleicht träumt er oder sie ja schon seit Jahren davon, etwas anderes zu machen, was bisher nicht möglich schien. Dann wäre das ja eine perfekte Gelegenheit, das umzusetzen.

Und dann? Dann fangen wahrscheinlich die Probleme an. Denn wenn bekannt würde, dass ich reich wäre, würden Begehrlichkeiten verschiedenster Art geweckt und das würde ich auf jeden Fall verhindern wollen. Also bräuchte ich eine vertrauenswürdige Anwältin, die mir hilft, in Anonymität mit dem, was nach den Steuern übrigbleibt, etwas zu machen, das nützlich ist für andere. Meine Grundbedürfnisse sind ja schon abgedeckt.

Schon vor vielen Jahren fiel mir durch meine Arbeit auf, dass es keine oder nur sehr wenig Angebote gibt für alleinerziehende Eltern, die mit 30 oder 35 Jahren eine Weiterbildung machen, sich umschulen, oder vielleicht gar eine richtige Erstausbildung machen möchten. Sicher hat es da mehr Frauen darunter, aber wahrscheinlich nicht ausschliesslich. Eine Organisation oder eine Stiftung zu gründen, die das ermöglicht und begleitet, wäre im Moment immer noch mein Projekt der Wahl. Wie man das genau anstellt und schlau verwaltet, weiss ich noch nicht. Das macht ja nichts, da ich aktuell nicht in der Lage bin, das jetzt in die Welt zu setzen.

Es gibt natürlich auch viele gute Projekte, die schon existieren, wie zum Beispiel Charity Water (https://www.charitywater.org). Das Projekt ist so aufgestellt, dass jeder gespendete Franken resp. Dollar wirklich in die Projekte fliesst. Das ist möglich, da es eine Anzahl Spender gibt, die explizit für das Overhead spenden. (Diese Struktur dürften andere Organisationen gerne übernehmen, sie hätten wahrscheinlich mehr SpenderInnen.) Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen, ist eine wunderbare Idee. So können insbesondere Mädchen zur Schule gehen und eine Ausbildung machen, statt täglich stundenlang unterwegs sein zu müssen, um Wasser zu holen für die Familie.

Aber wahrscheinlich möchte ich doch auch ein eigenes Projekt lancieren. Jedenfalls ist das der Stand heute.

Und, was würden Sie machen mit 26 Millionen? Haben Sie sich das schon überlegt? Haben Sie mit Menschen um sich herum darüber geredet? Ich finde dieses Millionenspiel ein spannendes Spiel, um zu hören, welches die Träume meiner Mitmenschen sind. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und ein paar Einsichten damit! Und viel Glück, dass Sie Ihre grossen Wünsche irgendwann erfüllen können.