Die kleinen Dinge

Am letzten Samstag war ich im Nachbardorf ein paar Sachen einkaufen.

Im Stoffladen wurde eine Frau vor mir bedient und verliess danach das Geschäft. Zehn Minuten später war ich in der Papeterie und sie kam herein. Sie erkannte mich, lächelte und sagte: «jetzt sind wir wieder gleich weit» und ich lächelte zurück und antwortete: «Samstag halt, einkaufen». Und dann widmete sich jede ihren Einkäufen.

Die Episode ist eine ganz kleine, vielleicht finden Sie, sie sei es nicht mal wert erzählt zu werden.
Ich sehe das anders.

Wenn wir es genau betrachten, besteht das Leben aus ganz viele Kleinigkeiten.
Hier ein paar Beispiele: Beim Decken des Frühstückstisches dem Liebsten seine bevorzugte Tasse hinstellen; in der Einstellhalle jemandem die Türe aufhalten, auch wenn ich dazu 3 Sekunden stehen bleiben muss, da die Person etwas langsam zu Fuss ist; am Flieder, der am Strassenrand blüht, riechen; ein fremdes Kind, das in seinem Kinderwagen sitzt, freundlich anlächeln und ihm zuwinken; den Enten im Park eine Weile zusehen, wie sie ihre Runden im Teich drehen.

Das sind alles kleine Dinge, auf den ersten Blick vielleicht unwichtig.

In meinen Augen sind sie kleine Lichtfunken. Sie machen alle das Leben für mich oder auch für jemand anderes etwas schöner, einen Moment lang oder auch länger, das weiss man ja nie so genau.

Und zusammen ergeben viele kleine Erlebnisse einen helleren, freundlicheren Tag mit vielen kleinen Lichtfunken. Stellen Sie sich vor, ganz viele Menschen würden täglich solche Lichtfunken- Spuren in ihrem Leben hinterlassen, wie viel schöner und freundlicher wäre da der Alltag von allen!